Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie ist eine traditionelle und anerkannte Therapie bei einer Reihe von Humanerkrankungen. Seitdem auch die Behandlung von Beschwerden der Sport und Freizeittiere vielen Menschen am Herz liegt, wird die Blutegeltherapie zunehmend auch für Behandlungen von Tieren eingesetzt. Medizinische Blutegel verfügen in Ihrem Speichel über eine Reihe von medizinisch wirksamen Substanzen (30-100) mit Synergieeffekt z.B.:
• Hirudin (gerinnungshemmend) direkter Hemmstoff von Thrombin
• Hyaluronidase (antibiotisch) Ein Enzym, welches die Durchlässigkeitsschranke der Zell und Gefäßwände herabsetzt und somit ein leichteres Durchdringen der Wirkstoffe in das Gewebe bewirkt. Bei Versuchen an Mäusen konnten antibiotische Wirkungen nachgewiesen werden.
• Egline (gerinnungs- und entzündungshemmend)
• Histamin ähnliche Substanzen (gefäßerweiternd)
• Apyrase Ein Enzym, das die Thrombozyten Aggregation hemmt
• Bdellin verhindert nach dem Biss des Egels eine Entzündungsreaktion der Haut
• Calin wirkt länger als Hirudin und ist ebenfalls gerinnungshemmend
• Orgelase wirkt gefäßerweiternd und beschleunigt den Lymphstrom
• Destabilase und Kollagenase lösen die Blutgerinnung und wirken antibiotisch
• Piyavit dient zur Auflösung von Thromben
• Yagin antithrombotische Wirkung
• Hirustasin eiweißspaltendes Enzym das Trypsin, Kallikrein, Chymotrypsin und neutrophiles Kathepsin G. hemmt.
die während des Saugvorgangs in die Bisswunde abgegeben werden. Der Blutegel ist somit eine Art biologische Apotheke mit Wirkstoffen die auch in Arzneimittel der Schulmedizin zum Einsatz kommen. Die natürliche Wirkstoffkombination des Blutegels ist jedoch einzigartig.
Was passiert bei der Blutegeltherapie?
Eine Behandlung Ihres Tieres dauert in der Regel zwischen 60 und 120 Minuten. Zu Behandlungsbeginn wird der Blutegel an der vorgegebenen Stelle angesetzt, saugt sich fest und sägt sich mit seinen Kalkzähnchen (drei Kieferleisten mit je 80 Zähnchen)
vorsichtig in die Haut. Im weiteren Verlauf leitet der Egel die Wirkstoffe beim Saugen in das Gewebe ein und fällt anschließend von alleine ab. Die kleine Bisswunde wird durch den Wirkstoff Calin 4 bis 24 Stunden offen gehalten und blutet nach, dies ist ein Bestandteil der Therapie, sie ist wichtig zur Wundreinigung und hat darüber hinaus einen entstauenden Effekt. Der heilende Effekt kann nach unterschiedlichen Zeitabständen, oft sogar unmittelbar im Anschluss, auftreten und hält häufig monatelang an.
Das Einsatzgebiet ist bei Hund und Pferd vielseitig:
• Abszess
• Arthritis
• Arthrose
• Ataxie
• Bandscheibenvorfall
• Blutohr
• Eitrige Wunden
• Ekzeme (Sommerekzem)
• Entzündungen
• Furunkel
• Gelenkdegeneration
• Gelenkgallen auch Piephacke und Nackenbeule etc.
• Gelenkdysplasie (Gelenkfehlbildungen)
• Hämatome (Blutergüsse)
• Hautveränderungen
• Hufrehe
• Hufrollenentzündung
• Infizierte Insektenstiche
• Kreuzbandverletzungen
• Leckekzeme
• Lumbago (Kreuzverschlag)
• Lymphatische Stauungen
• Mauke
• Muskelatrophie
• Myogelosen
• Narbenproblematik (auch post-OP)
• Nervenentzündungen
• Ödeme
• Ohrekzeme
• Operationswunden
• Patellaluxation
• Phlegmone (Einschuss)
• Rheuma
• Sattel- oder Gurtdruckstellen
• Wirbelsäulenerkrankung wie z. B. Spondylose, Kissing Spines
• Stumpfheilung
• Tendinitis und Tendovaginitis (Sehnenentzündung,Sehnenscheidenentzündung, )
• Venöse Stauungen
• Venenerkrankungen (Thrombose)
• Wundheilung
• Zeckenbiss
• Zwischenzehenekzem



